General Jean Baptiste Kléber blieb als Oberkommandeur der französichen Truppen in Ägypten zurück, nachdem Napoleon heimlich nach Frankreich abgereist war.
Ich bin ein lebhafter Robert Walserleser. Wenn ich mich wie ein eingebildeter Diener fühle, wenn auch bloß für einen Tag, schon empfinde ich Walserisch. Ich habe darüber nachgedacht, dass sich zu befreien sehr schwer sei. Das es nicht dasselbe sei, wie sich retten oder einem Unglücksort entfliehen. Sich befreien ist deshalb schwer, weil so vieles in einer gewissen Reihenfolge geschehen muss, bevor man sich als befreit fühlen darf. Vor sich selbst als befreit gelten darf. Freiheit oder frei sein sind stets einige Schritte entfernt – was sehr weit ist. Die größte Entfernung sind die Paar Schritte, die man fast aber doch nicht schafft. Deshalb ‚fast’ bezeichnet eine unendliche Größe. Wenn man das ‚fast’ erreichen würde, dann wäre man schon ein Anderer. Und das geschieht doch nie. Sonst gäbe es keine Paradoxie von Zenon. Sich befreien hieße gleichzeitig Achilles und die Schildkröte sein.
Einige Schritte, die kaum vorstellbar sind – früh oder früher Aufstehen, wieder Autofahren können, in allen täglichen Gewohnheiten viel schneller sein – Essen, Waschen, Denken, Reinigungen oder größere Geduld für die Unreinheit, so dass die Ungeduld wenigsten kein Hemmnis für das Denken und für die Verdauung bildet. Ich erlaube mir diesen Wunsch, weil jene Schnelligkeit und Frühzeitigkeit und alle anderen sekundären Fertigkeiten nur der Kunst halber bestehen sollen.
Dann lese ich ein Prosastückchen in „Mikrogramme“ und sehe wie alle, einschließlich den Schriftstellern an etwas „kleben“ – Generalkleben, und sogar Walser, der scheinbar Kleblose, es gut hieße, wenigstens besser fände als das ewige „herumwanderbürscheln“.
Es gehört zum Leben eines Generalklebers, daß man von vielen Orten weiß, die man noch nie gesehen hat. Und ganz gewiss nie sehen wird. (Es ist merkwürdig wie Gewissheit sich am besten mit dem Negativen verbindet.) Vor allem als Schriftsteller hat man sehr vieles zu beschreiben, was man nie sehen wird oder sehen möchte. Man freut sich an dem Überfluß von Stoff.
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